Wirtschaftsminister Altmaier will SüdLink – Heftige Proteste in Schmalkalden

Nach dem Besuch von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich Landrätin Peggy Greiser bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre rege Teilnahme und die tiefgründigen Fragen an den prominenten Gast aus Berlin bedankt. „Unsere Region hat deutlich gemacht, dass wir hier keinen Südlink brauchen und wollen.“

Der für Energie in der Bundesregierung zuständige Altmaier musste sich gestern beim Bürgerdialog in Schmalkalden heftige Kritik an den Plänen für die Stromautobahn Südlink gefallen lassen. Der Vorzugskorridor der Netzbetreiber verläuft durch Westthüringen und gefährdet zahlreiche Naturschutzgebiete – etwa im Werratal, in der Rhön oder im Hainich.

Hunderte Bürgerinnen und Bürger machten ihrem Unmut Luft und bombardierten den Bundesminister mit Widersprüchen, Beispielen für Missmanagement und Fehlanreizen bei der Umsetzung der Energiewende und der Planung der großen Gleichstromtrassen.

Landrätin Peggy Greiser

Alles andere als zufrieden mit dem Termin war auch Landrätin Peggy Greiser. „Positiv ist, dass Herr Altmaier im Gegensatz zu Herrn Gabriel und Frau Zypries wenigstens den Weg in die Region gefunden hat, ansonsten haben wir gestern nichts Konkretes, aber dafür viele Allgemeinplätze und Ausreden für ein katastrophales Management des Bundes bei der Energiewende gehört“, so Greiser.

„Wir wissen inzwischen, dass der Südlink nicht für die Energiewende, sondern für den europäischen Stromhandel benötigt wird – und dass durch die Kabel vor allem Braunkohlestrom fließen wird“, sagt die Landrätin. „Der Gipfel ist jedoch, dass Herr Altmeier behauptet, in Bayern wäre nicht genügend Fläche für Erneuerbare Energien vorhanden. Bayern ist das flächengrößte Bundesland mit einer vergleichbaren Einwohnerdichte wie Niedersachsen oder Schleswig-Holstein, da dürften schon ein paar Windräder und ein paar Solarparks hinpassen.“

Das ganze Verfahren ist eine Farce. Es kann nicht sein, dass Schutzgebiete in Thüringen einfach Platt gemacht werden, während in Hessen das Gebiet entlang der A7 anscheinend als unheimlich schützenswert eingestuft wird.

 

Quelle: Landratsamt Schmalkalden-Meiningen